Die Fähigkeit zur Kritik setzt voraus, dass die notwendigen
Fähigkeiten zur Durchführung vorhanden sind. Es bedarf jedoch des
Mutes sich zu entschließen, durchzuhalten und nicht bequem zu
werden und somit die eigenen Fähigkeiten/Methoden kontinuierlich
zu verbessern. Methoden wie Sie in den Digital Humanities und
speziell in der Korpuslinguistik zum Einsatz kommen, lassen sich
nur verbessern, wenn man selbst tätig wird, hinterfragt,
ausprobiert und gemeinsam diskutiert. Im Rahmen dieses Workshops
wird der CorpusExplorer v2.0 vorgestellt (OpenSource), der
unterschiedlichste Methoden aus dem Bereich der Forschung holt
und diese für die universitäre Lehre bereitstellt. Studenten
sollen mit dieser Software ermutigt werden, eigene kleine
Forschungsprojekte zu realisieren (es wurden bereits
Seminararbeiten, Bachlor-/Masterarbeiten sowie (laufende)
Dissertationsprojekte mittels CorpusExplorer umgesetzt).
Dies ist nicht selbstverständlich, so weisen bereits (Bubenhofer
2011) „Oft bedingen korpuslinguistische Arbeiten einen großen
Aufwand, sowohl für Lernende als auch die Betreuenden, der im
Rahmen eines Studiums nicht geleistet werden kann.“ oder (Dipper
2011) „Bei der Arbeit mit ‚echten‘ Daten, [...] werden die
Computerlinguistik- Studenten früh mit Problemen wie dem
Daten-Encoding oder der Datengröße konfrontiert [...]“ auf
elementare Probleme zu Seminar-/Projektstart hin. Außerdem ist es
in der Regel notwendig, dass unterschiedliche Programme
kombiniert werden, um ein (visuelles) Ergebnis zu erzielen.
Der CorpusExplorer v2.0 beseitigt viele dieser
(Einstiegs-)Hürden. Unterschiedlichste Programme und Methoden
werden unter einer benutzerfreundlichen Programmoberfläche
kombiniert, die zudem vielfältige
Visualisierung/Weiterverarbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung
stellt (wie auch in den Video-Tutorials von (Rüdiger 2017)
bereits gezeigt wurde). Im Vergleich zu AntConc, TXM und anderen
verbreiteten Tools wird schnell klar, wie stark sich der
CorpusExplorer an Forschung -und- Lehre orientiert.